Exkurs zum Thema Normalbrennweite

Bildwinkel und Sehwinkel in der Fotografie

Bildwinkel und Sehwinkel zählen zu den wichtigsten fotografischen Gestaltungsmitteln, wobei ersterer ausschließlich von der Brennweite des verwendeten Objektivs sowie dem Aufnahmeformat der Kamera, letzterer dagegen allein von Größe und Entfernung des zu fotografierenden Objekts abhängt.

Normaler Blickwinkel und Normalbrennweite eines Foto-Objektivs

Für den Blick- oder Sehwinkel mit natürlichem Eindruck den man von der Szene hat, werden Werte zwischen 40 und 55 Grad angegeben. Die Betrachtung von Fotos führt zum gleichen Eindruck, wenn sie mit gleich großem Bildwinkel aufgenommen wurden. Die Normalbrennweite gilt landläufig als auch Reportage-Brennweite. Als Faustformel gilt hierzu, dass die Brennweite des Objektivs ungefähr die Diagonale des Bildformats entspricht.

Bei Spiegelreflexkameras mit Kleinbildformat beträgt bei dem bekannten Aufnahmeformat von 24 × 36 mm somit die Diagonale 43,3 mm. Dennoch hat sich in der Praxis eine Brennweite von 50 mm durchgesetzt.

Entsprechend für Digitalkameras gilt (unabhängig von der Pixelzahl) dazu die Diagonale der lichtempfindlichen Sensorfläche.

Für Digitalkameras mit Vollformat (Sensor 24 x 36 mm) bleibt es demnach bei der schon o.g. Diagonalen von 43,3 mm, was wieder der rechnerischen Normalbrennweite entsprechen würde.

Bei Digitalkameras mit kleinerem Sensor z.b. mit APS-C Format (Sensor 16 x 24 mm) beträgt die Sensordiagonale 28,8 mm und somit dieser rechnerischen Normalbrennweite.

Wir merken uns: wenn es um Aufnahmen mit natürlichem Eindruck geht, nimm die Normalbrennweite Vollformat = 50mm (entsprechende Festbrennweiten sind seit jeher zu Hauf im Angebot der Hersteller) APS-C ~ 30mm (in der Regel werden hier meist Festbrennweiten mit 35mm angeboten, manche Hersteller haben hierzu aber auch zu den o.g. rechnerischen Werten auch andere Festbrennweiten im Sortiment, als Beispiel Fuji das 27mm)

Autor: Stephan Leupoldt